Wie du personalisierte E-Mail als Massenmail versendest (ohne Einbußen bei der Öffnungsrate)

In den vergangenen fünf Jahren haben viele Unternehmen das wahre Potenzial von E-Mail-Marketing erkannt. Doch obwohl diese Industrie inzwischen auf über 3 Milliarden US-Dollar gewachsen ist, bleiben einige Fragen unbeantwortet:

Wie kann man E-Mail personalisieren und doch alle Empfänger in der E-Mail-Liste erreichen?

Wie gibt man allen Kunden das Gefühl, das diese E-Mail nur für sie allein bestimmt ist?

In der Gründungsphase deines Unternehmens, wenn deine E-Mail-Liste noch kurz und übersichtlich ist, ist das Senden einer personalisierten E-Mail ein Kinderspiel. Aber mit zunehmendem Umfang deiner Kontaktliste wird das immer schwieriger.

Anfangs war es noch einfach, deine Kunden zu befragen und einen Überblick über deren Informationen zu behalten, aber später sieht die Lage schon anders aus.

Einer der schwierigsten Aspekte beim Wachstum eines Unternehmens ist das Senden einer personalisierten E-Mail. Nachfolgend geben wir dir Tipps, wie das ohne viel Kopfzerbrechen gelingt.


Wie unterscheidet sich personalisierte E-Mail von Massenmail?

E-Mail-Personalisierung bedeutet, E-Mails und deren Inhalte basierend auf den persönlichen Informationen eines Kontakts anzupassen und zu ändern.

Dafür gibt es die unterschiedlichsten Strategien. Eine einfache Taktik ist die Verwendung des Vornamens eines Kunden. Bei einer fortgeschritteneren Taktik werden die E-Mail-Inhalte basierend auf dem Standort, dem Geschlecht und der Phase im Kundenlebenszyklus angepasst.

Es überrascht daher nicht, dass 75 % der Verbraucher Einzelhandelsmarken mit personalisiertem Kundenerlebnis wählen. Und etwa die Hälfte der US-Käufer entscheiden sich online für Produkte, nachdem sie von Marken personalisierte Empfehlungen erhalten haben.

Personalisierung ist effektiv, aber nicht immer leicht zu realisieren. Fast ein Drittel der Marketing-Experten hat Schwierigkeiten, das Kundenerlebnis zu personalisieren, ohne dabei den Datenschutz zu verletzen.

Daher ist es nicht verwunderlich, dass die meisten Unternehmen von einer personalisierten E-Mail Abstand halten und stattdessen auf Massenmails mit dem gleichen Inhalt für alle Empfänger setzen.

Aber das muss nicht so sein! Du kannst eine personalisierte E-Mail senden UND gleichzeitig mehr Menschen erreichen.

Wie du eine personalisierte E-Mail an jede einzelne Person deiner Kontaktliste sendest, erklären wir dir in den folgenden Abschnitten. Los geht’s!


Praktische Tipps für personalisierte Massenmails

In letzter Zeit hat E-Mail-Marketing enorme Fortschritte bei der Personalisierung gemacht.

Der Versand von personalisierten „Broadcast“-E-Mails ist der erste Schritt in Richtung Personalisierung.

Broadcast-E-Mails sind E-Mails oder Newsletter, die regelmäßig an einem bestimmten Datum oder Zeitpunkt an eine große Anzahl von Kontakten, normalerweise deine gesamte E-Mail-Liste, gesendet werden. Aber bevor du auf „Senden“ klickst, solltest du die folgenden zwei Fragen beantworten:


1. Ist diese E-Mail für deine gesamte E-Mail-Liste relevant?

E-Mails erscheinen relevanter, wenn der Name des Empfängers in der Betreffzeile oder am Anfang der E-Mail genannt wird. Diese gängige Methode wird heutzutage fast immer verwendet. Du solltest dir aber auch die folgenden zwei Fragen stellen:

●     Falls diese E-Mail etwas erklären soll: Hat jeder Empfänger Interesse an diesem Thema gezeigt?

●     Falls diese E-Mail etwas verkaufen oder zu einer Aktion anregen soll: Ist jeder Empfänger für den Verkaufsschritt oder die Aktion bereit?

Wenn du gerade erst mit E-Mail-Marketing beginnst, kann das recht verwirrend sein. Aber keine Bange! Das Versenden von Massenmails und die Verwendung dieser Daten für eine zukünftige Personalisierung sind ein guter Anfang.


2. Befinden sich alle Empfänger im richtigen Kundenlebenszyklus?

Frage dich, ob sich alle Empfänger deiner E-Mail in der richtigen Phase des Kundenlebenszyklus befinden, bevor du Massenmails personalisierst.

Nachfolgend findest du einen Überblick über die verschiedenen Phasen des Kundenlebenszyklus und welche Marketing-Methoden sich jeweils am besten eignen.

Übersicht über die verschiedenen Phasen des Kundenlebenszyklus und passende Marketingaktionen von ActiveCampaign.

Wenn du diese Fragen klar beantworten kannst, werden deine E-Mails mit höherer Wahrscheinlichkeit geöffnet. Das bedeutet schlussendlich mehr Verkäufe, höhere Umsätze und zufriedenere Kunden.

Das US-amerikanische Unternehmen Hipcooks betreibt sieben Kochschulen von San Diego bis Seattle. Irgendwann war es für das Unternehmen nicht länger ausreichend, E-Mails allein mit dem Namen der Empfänger zu personalisieren.

Damit Hipcooks an jeden Hobbykoch eine personalisierte E-Mail schicken konnte, musste das Unternehmen den Wohnort der Empfänger kennen. Dank dieser Informationen konnte es:

  • Kunden über bevorstehende Veranstaltungen in ihrer Stadt informieren
  • Rezepte senden, die zur Jahreszeit und zu den saisonalen Zutaten vor Ort passten
  • lokalen Trends folgen
  • Kunden die Möglichkeit geben, Teil einer Community aus Kochliebhabern zu werden

Dank der Personalisierung seines E-Mail-Marketings konnte Hipcooks seine Kosten drastisch senken und sich von Rabattaktionen verabschieden. Die Kochschule steigerte ihre Kundenbindung um ganze 70 %.


8 Möglichkeiten zur E-Mail-Personalisierung 

Um ähnlich tolle Ergebnisse wie Hipcooks zu erzielen, solltest du deine E-Mails in zwei Schritten personalisieren:

  1. Sammle Informationen über deine Kontakte und Kunden
  2. Nutze diese Informationen für eine personalisierte E-Mail
8 Möglichkeiten zur E-Mail-Personalisierung
In dieser Abbildung findest du 8 Möglichkeiten zur E-Mail-Personalisierung


1. Sammle Informationen über deine Kontakte und Kunden

Um dein E-Mail-Marketing erfolgreich zu individualisieren und personalisierte E-Mail zu senden, musst du zuerst mehr über deine Kontakte erfahren. Die Informationen, die sie dir geben, sind der erste Schritt zur Segmentierung. Anhand dieser Daten verstehst du wesentlich besser, was sie tatsächlich sehen oder lesen möchten.

Beginne zuerst mit grundlegenden Informationen, wie:

  • Name
  • Alter
  • Geschlecht
  • Berufsbezeichnung
  • Geografische Region

Diese Informationen lassen sich einfach über ein Anmeldeformular abfragen, wie im nachfolgenden Beispiel dargestellt:

Beispiel für ein Anmeldeformular von ActiveCampaign für einen Newsletter.

Überlege vorab, welche Informationen für die entsprechende Phase im Kundenlebenszyklus relevant sind. Wenn sie sich für einen Newsletter anmelden, brauchst du meistens nur ihre E-Mail-Adresse und ihren Namen.

Wenn du deine E-Mails jedoch sofort personalisieren möchtest, kannst du dem Formular weitere Felder hinzufügen und nach anderen Angaben fragen.

Zur E-Mail-Personalisierung gehört auch das Taggen von Kontakten mit speziellen Informationen, wie beispielsweise:

  • Kundenstatus
  • Interessen
  • Website-Trackingdaten
  • Vergangene Einkäufe (perfekt für Kunden von Shopify und WooCommerce)
  • Content-Engagement
  • Quelle

„Tagging ist bei den meisten E-Mail-Dienstanbietern keine Selbstverständlichkeit. Mit ActiveCampaign hingegen lassen sich Tags für Kunden oder Abonnenten auf Basis des Verhaltens hinzufügen und entfernen. Wer keine Tags verwendet, muss wahrscheinlich Webhooks erstellen oder eine App auf seiner Website installieren, um das Tagging zu automatisieren.“

Kristen Jones, Marketingdirektorin bei The Groomsman Suit

Diese Informationen sind äußerst hilfreich, werden aber viel zu selten genutzt.

Ein cleverer Einsatz dieser Informationen macht den Unterschied zwischen einem totalen Flop und einer äußerst erfolgreichen E-Mail-Marketingstrategie.


2. Nutze diese Informationen für eine personalisierte E-Mail

Bist du bereit, dich von normalen Newslettern und Massenmails zu verabschieden? Willst du deinen Kontakten und Kunden einen echten Mehrwert bieten? So funktioniert’s!

Das Wichtigste an Personalisierung ist das Erstellen eines wahrhaft einzigartigen Kundenerlebnisses – egal, ob du dich für eine einfache oder fortgeschrittene Taktik entscheidest.

Beispiel einer personalisierten E-Mail mit ActiveCampaign.
Beispiel einer E-Mail-Personalisierung mit ActiveCampaign


Einfache E-Mail-Personalisierung

Bei der einfachen Personalisierung werden allseits bekannte Informationen verwendet, darunter:

  • Der Name des Empfängers: Dieser kommt häufig in der „An“-Adresszeile einer E-Mail zum Einsatz, neben der Betreffzeile und dem E-Mail-Text. Dadurch erhält die E-Mail eine persönlichere Note.
  • Dein Name: E-Mails stammen von einer konkreten Person im Unternehmen.
  • Der Wohnort des Empfängers: Geografisch orientierte Inhalte, wie die von Hipcooks, können für lokale Unternehmen sehr wertvoll sein.
  • Das Geschlecht des Empfängers: Menschen, die sich beispielsweise als weiblich identifizieren, möchten oft gern passende Angebote für ihr Geschlecht erhalten.

Wer diese Grundlagen gemeistert hat, kann zur nächsten Personalisierungsstufe wechseln.


Fortgeschrittene E-Mail-Personalisierung

Du kannst die Kundenbeziehungen und das Angebot mit einem höheren Maß an E-Mail-Personalisierung noch weiter stärken. Setze dabei auf folgende Taktiken:

  • Bedingter Inhalt: Dieser basiert auf bestimmten Tags und zeigt Kontakten unterschiedliche Inhalte innerhalb einer Broadcast-E-Mail an.
  • Bilder: Ähnlich wie beim bedingten Inhalt können Bilder auf der Basis von Personalisierungsdaten angepasst werden. Ein gutes Beispiel hierfür wäre das Präsentieren einer Kundenbewertung, mit der sich der Empfänger am besten identifizieren kann.
  • Engagement: Hat ein Kontakt an einem früheren Webinar teilgenommen? Oder hat die Person auf eine Reihe von Links zu einem bestimmten Thema geklickt? Wenn das der Fall ist, kannst du die personalisierte E-Mail an diese relevanten Inhalte anpassen.
  • Website-Tracking: Dank einem Website-Tracking kannst du Aktionen der Person auf deiner Website und Apps nachvollziehen. Die folgende Abbildung zeigt ein Beispiel für den Besuch einer Website und welche Automatisierung ActiveCampaign ausführen kann.

Die folgende Abbildung zeigt eine mögliche Automatisierung in ActiveCampaign für Besucher, die eine Website besucht haben:

Beispiel von E-Mail-Personalisierung


E-Mail-Personalisierung auf höchstem Niveau

70 % der Verbraucher sagen, dass ihre Loyalität davon abhängt, wie sehr ein Unternehmen ihre Bedürfnisse versteht. Wie können wir also unseren Kontakten und Kunden zeigen, dass dies der Fall ist?

Die Antwort lautet: Predictive Content.

Stelle dir vor, du könntest einen Absatz in deine personalisierte E-Mail integrieren, der je nach Information über den Empfänger unterschiedliche Botschaften anzeigt.

Beispiel für das Erstellen einer personalisierten E-Mail mit Predictive Content in ActiveCampaign.

Predictive Content nutzt eine natürliche Sprachverarbeitung, mit der du eine bereits segmentierte E-Mail mit fünf Inhaltsvarianten senden kannst. Der Inhalt unterscheidet sich, je nachdem, mit welchem Content die Kontakte interagiert haben. Sie erhalten somit eine für ihre Interessen maßgeschneiderte personalisierte E-Mail.


Die Zukunft der personalisierten E-Mail

Brennan Dunn, Gründer von RightMessage, beschreibt die Personalisierung von Massenmails wie folgt:

„Eine Nachricht (E-Mail, Sales Page usw.) spricht im Allgemeinen entweder nur einen Teil der Zielgruppe an oder ist nicht sehr konkret. Personalisierung bedeutet, für jeden Empfänger die richtige Botschaft zu finden.“

Brennan Dunn

Personalisierte E-Mail zu senden ist sowohl für das Unternehmen als auch für den Kunden ein echter Game Changer. Doch dafür müssen zwei wichtige Voraussetzungen erfüllt sein:

  1. Du musst Informationen über deine Kontakte und Kunden sammeln
  2. Du musst deine E-Mails personalisieren, um das Engagement und den Umsatz zu steigern

Sobald du die ersten Schritte bei der E-Mail-Personalisierung gemeistert hast, wird es Zeit für den nächsten Schritt: die Segmentierung.

In diesem Artikel erfährst du mehr zum Thema E-Mail-Segmentierung.